Anna Woltz: Gips oder wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte
In Papas Wohnung ist noch nichts ausgepackt, als Fitz und ihre kleine Schwester dort mit Ihren "Hin- und Her-Taschen" zum ersten Mal eintreffen. Weihnachten haben die Eltern ihnen gesagt, dass sie sich trennen – und auf dem Küchentisch lag noch das Buch "Glücklich verheiratet, glücklich getrennt". Fitz kocht immer noch vor Wut. Als ihre kleine Schwester mit einer Verletzung ins Krankenhaus muss, entfaltet sich das kleine Kammerspiel, dass Woltz hier erzählt. Denn eigentlich spielt der Roman an einem einzigen Tag in eben jenem Krankenhaus – wo natürlich auch Fitz' Mutter auftaucht. Am Ende haben die Kinder Menschen kennengelernt, die alle ihre eigene Geschichte bewältigen müssen – und Fitz sieht, dass Familie auch anders sein kann, als sie es bisher kannte. Genial erzählt, witzig, traurig, liebevoll, tröstend, mit großem Einfühlungsvermögen und dabei einer Knappheit, wie Anna Woltz das kann – es gibt kein Unnötiges aber es wird alles gesagt. (AB)